Im Vortrag werden auf Basis der Systemtheorie die Auswirkungen der Digitalisierung im Unternehmen beschrieben. Dabei zeigt sich, dass neue Organisationsformate benötigt werden, die auf das Talent der Mitarbeiter, autonome Entscheidungswege und flache Hierarchien setzen. Die damit verbundenen Widersprüche und Herausforderungen werden anhand empirischer Ergebnisse diskutiert, wobei sich immer wieder aufs Neue bestätigt: „Culture is not one aspect of the game, culture is the game“.

Veranstaltungsort: Technologie Centrum Westbayern, Emil-Eigner-Str. 1, Nördlingen
Veranstalter: Veranstalter ist das Technologie Centrum Westbayern im Rahmen des Förderprojekts „Digitales Zentrum Schwaben“.

Teilnahme kostenfrei! Bitte Anmeldung unter: anmeldung@tcw-donau-ries.de

Weitere Informationen hier zum PDF-Download…

 

Zum Inhalt:

Was bedeutet die Digitalisierung für unser Unternehmen? Diese Frage wird von vielen Unternehmen als eine primär technologische Herausforderung verstanden. Aus Sicht der Systemtheorie sind Unternehmen aber komplexe Sozio-Technische-Systeme, die sich an die Dynamik der Umwelt anpassen müssen um zu überleben, was erst die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg ermöglicht, d.h. das einzig Beständige im Austausch mit der Umwelt ist der Wandel und nicht der Erfolg durch Technik.

Die Meta-Innovation für jede Form des Wandels ist das Soziale im Unternehmen, d.h. die Anpassung des Menschenbilds an die Umweltkomplexität und die daraus resultierende Organisationsstruktur und Unternehmenskultur. Denn erst dadurch wird es möglich, den Kontrollüberschuss den die Digitalisierung bietet, in neue Blaue Ozeane der Kunden-erfahrung zu überführen. Denn neue Möglichkeiten brauchen neue Ideen der Markterschließung, über die nur die Mitarbeiter im Unternehmen verfügen, um Kunden und Wettbewerber zu überraschen. Das Management befindet dadurch im Dilemma, das volle Talent der Mitarbeiter nur auf Kosten einer deutlich reduzierten Planung und Kontrolle des Sozialen erschließen zu können. Damit wird Führung zunehmend ambivalent und unsicher. Die Digitalisierung ermöglicht zwar das Repetitive über Algorithmen zu formalisieren und zu automatisieren, muss aber synchron mit einem Komplexitätsaufbau über eine gesteigerte Autonomie der Mitarbeiter begleitet werden, da sonst das Unternehmen Gefahr läuft, seine Anpassungsfähigkeit an die Umwelt zu verlieren. Die Mitarbeiter werden damit von  Angestellten zu Investoren, die Verantwortung für das gesamte Unternehmen übernehmen und dafür als Gegenleistung einen Fair Share am Erfolg erwarten.